Mauersägeverfahren

Mauersägeverfahren zum Schutz vor Feuchtigkeit

Das Mauersägeverfahren ist traditionsgemäß eines der am meisten angewendeten Verfahren zum Schutz von Bauwerken vor aufsteigender Feuchtigkeit. Nicht nur der Überlinger Münster wurde vor mehr als 100 Jahren auf diese Weise erfolgreich trockengelegt, sondern auch zahlreiche historische Gebäude in der Stadt Görlitz.

Das auch als Horizontalsperre bekannte Verfahren ist einfach in der Anwendung und wirkungsvoll zugleich. Das Prinzip beruht auf das Einbringen einer aus Kunststoff bestehenden horizontalen Sperre in das Mauerwerk oberhalb des Erdreiches, die ein Aufsteigen von Feuchtigkeit in das darüberliegende Gebäude verhindert. Anwendbar ist dieses Verfahren nahezu unabhängig von der Dicke und der Struktur des Mauerwerks und dem Grad des Nässebefalls. Die Horizontalsperre ist gegenüber Nässe und Mikroorganismen widerstandsfähig und leistet über viele Jahre ihren Dienst.

Aus dem Erdreich aufsteigende Feuchtigkeit stellt nicht nur für die Bausubstanz, sondern auch für die Bewohner ein ernstes Problem dar. Abfallender Putz, sich lösende Tapeten, feuchte Wände sowie muffiger Geruch signalisieren Handlungsbedarf.

Die Feuchtigkeit schädigt nicht nur das Mauerwerk, auch Holzfußböden, Wandverkleidungen oder hölzerne Fenster- und Türrahmen werden stark in Mitleidenschaft gezogen. Außerdem führt die Feuchtigkeit zur Bildung von Hausschwamm und Schimmel, welche ein ernstes Gesundheitsrisiko für die Bewohner darstellen.

Ferner steigt durch die Feuchtigkeit die Wärmeleitfähigkeit der Außenwände, was einen Wärmeverlust in den Innenräumen und eine Erhöhung der Heizkosten zur Folge hat. Feuchte Keller und Erdgeschosse finden sich vor allem in zahlreichen Altbauten im innerstädtischen Bereich, die seit dem Bau nicht mit einer Horizontalsperre oder vergleichbaren Maßnahmen ausgestattet wurden. Im Rahmen der Werterhaltung und Energieeinsparung sorgen wir in zahlreichen Bauten für trockenes Mauerwerk und ein gesundes Innenraumklima.

Das Mauersägeverfahren in seiner Anwendung

Ziel ist es, der durch die Kapillarwirkung aus dem Erdreich aufsteigenden Feuchtigkeit den Weg nach oben abzuschneiden und somit eine Trockenlegung der Bausubstanz zu ermöglichen. Unser Betrieb verfügt über jahrelange Berufserfahrung sowie das technische Know-how und hat bereits zahlreiche Gebäude in und um Görlitz nach diesem Verfahren vor dem weiteren Verfall bewahrt. Das Mauersägeverfahren ist vom Ablauf her in die folgenden Arbeitsgänge untergliedert:

–        zuerst wird das Mauerwerk oberhalb des Erdreiches mit einer auf Schienen geführten Spezialsäge – ähnlich einer Ketten- oder Handkreissäge – horizontal auf ca. 8 mm Breite und in seiner ganzer Tiefe aufgeschlitzt,

–        danach erfolgt eine Reinigung der Fuge von Sand und Kies sowie die Einbringung der rund 2 mm dicken Horizontalsperre,

–        Ankerplatten stellen die Stabilität des Gebäudes sicher,

–        mit Mörtel erfolgt die Schließung der Fuge von beiden Seiten, Hohlräume werden mit einer Spezialpumpe ausgepresst.

Nach dem Abbinden des Mörtels ist die Stabilität des Mauerwerks voll gewährleistet. Um Schäden am Bauwerk wie Risse infolge von Setzungen zu vermeiden, erfolgt das Einbringen der Sperrplatten Abschnitt für Abschnitt.

An den Ecken und Stößen überlappen sich die Sperrplatten um rund 10 cm, sodass eine lückenlose Abdichtung gewährleistet ist. Nach dem Einbringen der Horizontalsperre trocknet das darüberliegende Gebäude im Laufe der folgenden Monate komplett aus und lässt sich anschließend entsprechend verputzen. Die Horizontalsperre ist auch in Kombination mit anderen Verfahren wie der Vertikalsperre zum Schutz der Kelleraußenwände vor dem Erdreich anwendbar.

Anwendungsmöglichkeiten für das Mauersägeverfahren

Anwendbar ist dieses Verfahren auf nahezu alle Arten von Mauerwerk. Egal, ob Mauern aus Ziegel- oder Sandstein, selbst Granit lässt sich mit den diamantbestückten Spezialsägen problemlos schlitzen. Im Gegensatz zur Injektage finden keine chemischen Stoffe Anwendung, welche besondere Arbeitsschutzvorkehrungen erfordern.

Einzige Voraussetzung ist Baufreiheit um das Gebäude. Die Horizontalsperren sind vollkommen wartungsfrei und unschädlich für Hausbewohner und Umwelt, während der Arbeiten müssen keine besonderen Sicherheitsvorkehrungen oder der vorübergehende Auszug der Bewohner getroffen werden. Das Material verrottet selbst nach Jahren nicht und bietet somit der Feuchtigkeit einen dauerhaften und unüberwindbaren Widerstand. Außerdem ist das Verfahren preiswert in der Anwendung und kommt sowohl im Eigenheimsektor als auch zur Werterhaltung historisch wertvoller Bauwerke wie Kirchen oder Museen infrage.